Sommer vorm Balkon

ÜBER DIE KUNST DES HEIMATURLAUBS

Kann man vor der eigenen Haustür Urlaub machen? Einige Leute sagen: nein. Urlaub bedeute Tapetenwechsel, sagen sie, zuhause guckt einen nur die liegengebliebene Arbeit an. Außerdem jammern sie, in diesem Land regne es ja immer, aber wenn es nicht gerade regnet, dann ist es zu schwül und dann jammern sie auch. Ich stimme zu: verreisen ist toll, ich könnte mich den ganzen Tag mit nichts anderem beschäftigen. Allerdings bin ich ebenso einverstanden mit Marcel Proust, der mal gesagt hat, dass die wirkliche Entdeckungsreise nicht das Erforschen neuer Landschaften sei, sondern die neue Sicht auf alte Dinge. Ganz meine Meinung. Heimaturlaub wird grundlegend unterschätzt, weil es tatsächlich einfacher ist, einen Flug auf die Fidschi-Inseln zu buchen als in der eigenen Stadt neue Wege zu erkunden. Neulich war ich zum Beispiel zum ersten Mal in einer Pizzeria, die keine drei Meter von meiner Wohnung entfernt liegt, in der ich wiederum seit Studienbeginn wohne. Was für eine Entdeckung: die Pizza war so knusprig wie in Italien und der nette Kellner, der mich bediente, sprach kein Deutsch. Berlin war plötzlich ganz weit weg.

„Die Welt gehört dem, der sie genießt“, hat Giacomo Leopardi einmal gesagt, ein Zitat, dass für den Heimaturlauber oberstes Motto sein muss. Es heißt eben nicht, „Die Welt gehört dem, der auf die Malediven fliegt“, denn die Welt beginnt schon vor der eigenen Haustür und folglich kann man erstmal dort mit dem Genießen anfangen, bevor man gleich um den halben Globus reist. Seit fast zwei Jahren wohne ich in Berlin, doch erst jetzt habe ich begriffen, dass Rimini nur eine halbe Stunde Bahnfahrt von Berlin-Mitte entfernt liegt. Geografie war ja noch nie meine Stärke.

Im Strandbad Wannsee liegt die italienische Riviera – man muss nur dran glauben. Eine erstaunlich großzügige Fläche feinen weißen Pulversandes, getupft mit sorgfältig aufgereihten, blau-weiß gestreiften Strandkörben. Dahinter ein hellbrauner Klinkerbau mit überdachter Promenade und allerlei Geschäften für die kleinen Bedürfnisse des Strandlebens: Gummiboote, Softeis, Pommes rot-weiß. Als die „Berliner Badewanne“ im Sommer 1970 eröffnet wurde, gab es sogar einen Friseur- und Massagesalon, worauf heute noch die eingestaubten Schilder hindeuten. Im Strandbad Wannsee steht die Zeit still; da herrscht so eine merkwürdige Atmosphäre mondäner Schäbigkeit, der braune Stein, die Markisen der Strandkörbe, schmelzendes Capri-Eis in der Sonne, Palmen in Blumentöpfen, ein paar Trauerweiden am Uferrand, Badegäste mit Käseblatt-Lektüre und all das gespiegelt im glattglänzenden Gewässer.

Wer den Urlaub vor der eigenen Haustür genießt, darf das gesparte Geld gut und gern für ein paar passende Accessoires zur Optimierung dieses neuen Lebensstils ausgeben. Ganz wichtig: eine richtig gute Sonnenbrille. Die spannendsten Modelle der Saison kommen natürlich aus Los Angeles. Gerade erst hat das Label Oliver Peoples eine neue Linie gelauncht, genannt WEST. Auch der Wannsee liegt im Westen, dort ist man mit diesen Brillen, die leger und elegant zugleich sind, also bestens beraten. Zudem sind die Gläser ganz angenehm schattiert, sodass man die Brille nicht gleich abnehmen muss, wenn mal eine Wolke überm See hängt. Oder wenn man mal schnell in die Pommesbude geht. From Sunrise to Sunset lautet schließlich auch das Konzept der WEST-Linie, deren Brillen zu jeder Tages- und Nachtzeit angemessen sind – und in jeglichem Ambiente, wie es bei Oliver Peoples heißt: „WEST soll die Lücke zwischen Kalifornien und der Welt schließen.“ Von Malibu nach Westberlin, wo es aussieht wie in Rimini – auf solchen und anderen Erkenntnissen basiert die Kunst des Heimaturlaubs.

Alle Bilder: Stephanie Pfaender
Alle Brillen stammen aus der aktuellen Oliver Peoples WEST Kollektion, erhältlich hier
Outfits: 1) Blazer: Boy by Band of Outsiders, Rock: Christian Wijnants, BH: &Other Stories. 
2) Dunkelblaues Kleid mit Stickerei: & Other Stories, Bikini darunter: Urban Outfitters.
3) Patchwork-Top: Christian Wijnants
4) Weiße Sneaker zum dunkelblauen Kleid: Adidas
 
– In Kooperation mit Oliver Peoples. –