Editorial für Arme

ES ZÄHLEN DIE INNEREN WERTE

Heutzutage wird in der Bloggerszene ja alles ge-do-it-yourselft. Dabei bedient man sich ganz ungezwungen und hemmungslos bei anderen Kreativen, und so entsteht in fleißiger Heimarbeit eine mehr und weniger naturgetreue Kopie eines Miu-Miu-Kragens oder eines Chloé-Kleidchens oder eines Acne-T-Shirts…

Kein Modeschöpfer, kein künstlerisch tätiger Geist überhaupt ist vor der DIY-wütigen Blogger-Meute sicher.
Auch nicht vor mir!
Also nein, ich werde jetzt hier keine Chanel-Lookalike-Tasche präsentieren oder selbst gebastelte YSL-Hacken.
Vieeeel besser: Editorial-DIY! Die Idee der Accessoires-Strecke „Best Buys“ in der deutschen September VOGUE hat mich nachhaltig begeistert und musste einfach selbst ausprobiert und gestaltet werden.
Im Original sehen wir herrliche Hermès-Taschen aus Lammleder, randgefüllt mit Fake-Wimpern, Sonnenbrille, französischem Nougat, Kartenspiel, Wimpernzange…
Aus der karamellfarbenen Burberrytasche aus Alligatorleder quillen feinste italienische Bucatini, Orangenmarmelade (natürlich im Glas), eine pinkfarbene Kamera, Maiglöckchen
Die dekadente Fendi-Nerztasche ist prall vollgestopft mit asiatischen Teigwaren in bunten Verpackungen, einer schicken Cartier-Uhr, Kokosdosenmilch
Kurzum: die Spaß-Abteilung im Redaktionshaus der VOGUE hat sich mal wieder was ganz Ausgefallenes ausgedacht. Luxuriöse Taschen mit verführerischem Inhalt, das ist Modespaß hoch zehn.
Finde ich. Daher auch mein Editorial für Arme. Denn natürlich habe ich armes Würstchen weder feine Krokodilledertaschen von Burberry zur Hand noch Cartier-Uhren oder Gucci-Brillen. Doch die VOGUE Modestrecke zeigt ja auch erschwingliche Objekte in den teuren Handtaschen, wie die „Pomodorini di Collina“ und Salatköpfe. Damit kann die häusliche Vorratskammer dienen.