In den letzten Jahren hat der Ärmel als
Kleidungsstückelement in der Mode enorm an Bedeutung gewonnen. Jedes Körperteil
scheint seine besondere Ära zu haben, in den Vierziger Jahren war es die Hüfte,
auf der ein besonderes Augenmerk lag und die den Bund eines Kleides tiefer
rutschen ließ, in den 50ern hatte die Taille Hochkonjunktur, während mit Grace
Jones in den 80ern breite Schultern en vogue wurden.
Kleidungsstückelement in der Mode enorm an Bedeutung gewonnen. Jedes Körperteil
scheint seine besondere Ära zu haben, in den Vierziger Jahren war es die Hüfte,
auf der ein besonderes Augenmerk lag und die den Bund eines Kleides tiefer
rutschen ließ, in den 50ern hatte die Taille Hochkonjunktur, während mit Grace
Jones in den 80ern breite Schultern en vogue wurden.
Heute aber möchte die Modewelt offenbar unseren Armen
besondere Aufmerksamkeit schenken und kleidet uns daher in Oberteile und Mäntel
mit auffällig geformten Ärmeln. Jede Ärmelsilhouette erzählt ihre eigene
Geschichte: der Keulenärmel steht dank seiner muskulösen Optik für ein starkes
und selbstbewusstes Frauenbild, Trompetenärmel mit Volants sorgen für Schwung
am Handgelenk und können exzentrisch wie die aufgespannten Federn eines Pfaus
wirken, der sein Rad schlägt. Weite Fledermausärmel verleihen eine gewisse
glamouröse Dramatik, während enganliegende Exemplare unsere sportliche Ader
betonen oder Wackelpuddingarme entblößen können. Wer will, kann die konventionelle
Funktion der Ärmel eines Blazers oder Mantels auch einfach ignorieren und gar
nicht erst hineinschlüpfen. Daraus resultiert der lässige Mantelüberwurf, eine
derzeit sehr populäre Modeerscheinung auf Straßen und Laufstegen. Faszinierend,
wie sich ein kompletter Look doch mit Form und Art eines einzigen
Kleidungselements wandeln kann!
besondere Aufmerksamkeit schenken und kleidet uns daher in Oberteile und Mäntel
mit auffällig geformten Ärmeln. Jede Ärmelsilhouette erzählt ihre eigene
Geschichte: der Keulenärmel steht dank seiner muskulösen Optik für ein starkes
und selbstbewusstes Frauenbild, Trompetenärmel mit Volants sorgen für Schwung
am Handgelenk und können exzentrisch wie die aufgespannten Federn eines Pfaus
wirken, der sein Rad schlägt. Weite Fledermausärmel verleihen eine gewisse
glamouröse Dramatik, während enganliegende Exemplare unsere sportliche Ader
betonen oder Wackelpuddingarme entblößen können. Wer will, kann die konventionelle
Funktion der Ärmel eines Blazers oder Mantels auch einfach ignorieren und gar
nicht erst hineinschlüpfen. Daraus resultiert der lässige Mantelüberwurf, eine
derzeit sehr populäre Modeerscheinung auf Straßen und Laufstegen. Faszinierend,
wie sich ein kompletter Look doch mit Form und Art eines einzigen
Kleidungselements wandeln kann!
Dieser Beobachtung folgend lag auch bei meinem jüngsten
Nähexperiment der Fokus auf der besonders zeitgemäßen Gestaltung der
Ärmelpartien. Das Schnittmuster, das ich für das hier abgebildete kantige
Oberteil verwendet habe, entstammt der aktuellen Ausgabe des CUT Magazins. Laut
Anleitung und Schnitt sollte es mit geraden, kurzen Ärmeln versehen werden,
aber gegen eine derartige Ödnis konnte ich mich nur sträuben, zudem möchte ich
als überzeugte Feministin gerne ein starkes Frauenbild propagieren – also
wurden die Langweiler-Ärmel kurzerhand in eine voluminöse Kreuzung aus Keulen-
und Trompetenärmel verwandelt. Zum selbstgeschneiderten Einzelstück aus Marimekko-Stoff trage ich
ganz viel Mainstream: eine Hose von H&M, Pumps von Zara, einen Mantel von
COS und eine Mütze von American Apparel.
Nähexperiment der Fokus auf der besonders zeitgemäßen Gestaltung der
Ärmelpartien. Das Schnittmuster, das ich für das hier abgebildete kantige
Oberteil verwendet habe, entstammt der aktuellen Ausgabe des CUT Magazins. Laut
Anleitung und Schnitt sollte es mit geraden, kurzen Ärmeln versehen werden,
aber gegen eine derartige Ödnis konnte ich mich nur sträuben, zudem möchte ich
als überzeugte Feministin gerne ein starkes Frauenbild propagieren – also
wurden die Langweiler-Ärmel kurzerhand in eine voluminöse Kreuzung aus Keulen-
und Trompetenärmel verwandelt. Zum selbstgeschneiderten Einzelstück aus Marimekko-Stoff trage ich
ganz viel Mainstream: eine Hose von H&M, Pumps von Zara, einen Mantel von
COS und eine Mütze von American Apparel.