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Eisbär: Steiff, Blazer: Weekday, Ohrringe: H&M |
Seit vielen Jahren wird in der Modewelt über die moralische
Legitimation von Pelzbekleidung diskutiert. Dabei wissen beide Seiten,
Pelzträger und Pelzgegner, dass es da eigentlich nicht viel zu diskutieren
gibt. Diejenigen, die sich trotzdem mit totem Tierfell schmücken, versuchen den
Gedanken daran, dass ihnen eine Leiche um den Hals hängt, entweder zu
ignorieren oder sich mit laschen Argumenten wie „Ist geerbt“ oder „Der Wachbär
wurde tot gefunden“ rauszureden. Die Pelzgegner ihrerseits verstecken die eigenen
Lederschuhe im Schrank (sind schließlich schlecht für die PR), basteln
unermüdlich Plakate und kampieren vor den Lokationen diverser Modenschauen, in
denen Tierfell dank seiner glamourösen Optik oftmals unter keinen Umständen
fehlen darf.
Legitimation von Pelzbekleidung diskutiert. Dabei wissen beide Seiten,
Pelzträger und Pelzgegner, dass es da eigentlich nicht viel zu diskutieren
gibt. Diejenigen, die sich trotzdem mit totem Tierfell schmücken, versuchen den
Gedanken daran, dass ihnen eine Leiche um den Hals hängt, entweder zu
ignorieren oder sich mit laschen Argumenten wie „Ist geerbt“ oder „Der Wachbär
wurde tot gefunden“ rauszureden. Die Pelzgegner ihrerseits verstecken die eigenen
Lederschuhe im Schrank (sind schließlich schlecht für die PR), basteln
unermüdlich Plakate und kampieren vor den Lokationen diverser Modenschauen, in
denen Tierfell dank seiner glamourösen Optik oftmals unter keinen Umständen
fehlen darf.
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Vika Gazinskaya Winter 2013/14. Bild: Vika Gazinskaya |
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Vika Gazinskaya Winter 2013/14. Bild: Vika Gazinskaya |
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Vika Gazinskaya Winter 2013/14. Bild: Vika Gazinskaya |
Interessanterweise kommt nun zum kommenden Winter aber
gerade aus der nationalen Hochburg der Pelzmode, nämlich Russland, eine
durchaus originelle Alternative zum Pelz auf den Markt: Vika Gazinskaya, bekannt für extravagante,
erfrischende Kreationen mit leisem Hang zu kleidsamer Ironie,
zeigte ganz zum Schluss der großen Modewochen, nachdem bereits bei Band of Outsiders, Alexander Wang, Altuzarra, Marni, Fendi und Lanvin Pelz en masse
über die Laufstege gerauscht war, anstelle von üppigen Stolen und
Fuchsfellkragen kurzerhand Plüschtiere zur elegant-puristischen Kollektion.
Fusselige Rotfuchsköpfe und Waschbärhälse, in die man als Kind seinen Pyjama
stopfte, bilden einen wunderbar naiven Kontrast zu den ansonsten recht streng
silhouettierten Entwürfen, die sich mit sanften Grau- und Erdtönen,
geradlinigen Formen und raffinierten Drapierungen vor der rauen Kulisse eines
russischen Nadelwaldes ganz wunderbar präsentieren. Klarer Fall für Clairette:
das muss ausprobiert werden! Ohnehin ist das Wetter hierzulande noch immer
winterlich, da greife ich lieber zum Plüschtier als zum Panama-Hut, und halte
bestens von weichem, wenn auch ein wenig angeknabbertem, weil einst stark
beanspruchtem Steiff-Bären gewärmt die Nase in die kalten Sonnenstrahlen.
gerade aus der nationalen Hochburg der Pelzmode, nämlich Russland, eine
durchaus originelle Alternative zum Pelz auf den Markt: Vika Gazinskaya, bekannt für extravagante,
erfrischende Kreationen mit leisem Hang zu kleidsamer Ironie,
zeigte ganz zum Schluss der großen Modewochen, nachdem bereits bei Band of Outsiders, Alexander Wang, Altuzarra, Marni, Fendi und Lanvin Pelz en masse
über die Laufstege gerauscht war, anstelle von üppigen Stolen und
Fuchsfellkragen kurzerhand Plüschtiere zur elegant-puristischen Kollektion.
Fusselige Rotfuchsköpfe und Waschbärhälse, in die man als Kind seinen Pyjama
stopfte, bilden einen wunderbar naiven Kontrast zu den ansonsten recht streng
silhouettierten Entwürfen, die sich mit sanften Grau- und Erdtönen,
geradlinigen Formen und raffinierten Drapierungen vor der rauen Kulisse eines
russischen Nadelwaldes ganz wunderbar präsentieren. Klarer Fall für Clairette:
das muss ausprobiert werden! Ohnehin ist das Wetter hierzulande noch immer
winterlich, da greife ich lieber zum Plüschtier als zum Panama-Hut, und halte
bestens von weichem, wenn auch ein wenig angeknabbertem, weil einst stark
beanspruchtem Steiff-Bären gewärmt die Nase in die kalten Sonnenstrahlen.
Argumente für den niedlichen Pelzersatz gibt es genug:
totgeglaubte Kindheitsfreunde werden ganz nachhaltig wiederverwertet, als
Tierfellfan kann man seine Leidenschaft für den glamourösen Pelzauftritt
ausleben und braucht sich trotzdem nicht vor Farbbombenattacken zu fürchten.
Flauschig ist die ganze Angelegenheit sowieso, und indirekt wird, zumindest bei
hier gezeigter Variante, auch noch Schleichwerbung für die aussterbende Spezies
der Eisbären gemacht. Wer sagt da noch, die Modewelt sei unmoralisch?
totgeglaubte Kindheitsfreunde werden ganz nachhaltig wiederverwertet, als
Tierfellfan kann man seine Leidenschaft für den glamourösen Pelzauftritt
ausleben und braucht sich trotzdem nicht vor Farbbombenattacken zu fürchten.
Flauschig ist die ganze Angelegenheit sowieso, und indirekt wird, zumindest bei
hier gezeigter Variante, auch noch Schleichwerbung für die aussterbende Spezies
der Eisbären gemacht. Wer sagt da noch, die Modewelt sei unmoralisch?