Wie schick klingt eigentlich das Wort Wickelrock? Antwort: gar nicht. Irgendwie verbinde ich mit dem Laut dieses Kleidungsstücks ein gewisses Mauerblümchenaroma, das mir nie schmecken wollte, weil es einfach zu viele Wickelröcke in Knöchellänge und aus Filz oder irgendeinem anderen burschikosen Material zu geben scheint, in denen man als modebewusster Mensch nicht herumlaufen möchte.
In dieser Saison räumt Kenzo allerdings endlich mit meinen schrecklichen Vorurteilen auf und präsentiert eine Reihe raspelkurzer, architektonisch drapierter und ganz und gar nicht mauerblumiger Röcke, die man sich um die Hüfte wickeln oder auch legen und in diesem Aufzug ziemlich scharf aussehen kann.
Jedenfalls verlangte es mich nun seit Monaten nach diesem Modell mit Augen-Print. Warum aber
315 € für einen Rock ausgeben, den sich jeder Bauerntölpel, der sich schon mal ein Handtuch um die Hüfte gewickelt hat, auch ganz simpel selbst nähen kann? Gesagt, getan, und hier hätten wir meine zugegebenermaßen ziemlich dreiste Kopie des herrlichen Rocks mit Augendruck. Was Zara kann, kann ich nämlich schon lange, auch wenn ich bei der Handarbeit (wie üblich) gelegentlich an meiner Ungeduld und Schlampigkeit verzweifelte und besonders beim Aufbügeln der Augen mittels Textilfolie aus lauter Endspurt-Hochgefühl alles falsch machte, was man falsch machen kann. Die komplette trial-and-error-Geschichte inklusive hochexklusiver Anleitung gibt es jetzt im Rahmen meiner brandneuen DIY-Kolumne für und auf burdastyle.de nachzulesen. Als Nächstes versuche ich mich an einem Valentino-Kleid im Wert von 2979€. Bis dahin: happy Handarbeit!


