Clairette rennt

ÜBER DIE FREUDEN DES FRÜHSPORTS


Das Leben steckt voller komplizierter Entscheidungen. Mit der schwierigsten von allen werden wir jeden Morgen konfrontiert: aufstehen oder liegen bleiben? Dabei scheint sich seit Urzeiten bei vielen Menschen eine deutliche Vorliebe fürs Liegenbleiben durchgesetzt zu haben. Zeitiges Aufstehen ist schließlich meist auch mit Frühsport  verbunden – für viele Leute gerade im Winter eine ganz schauderhafte Vorstellung. Ist das schrecklich, wenn der Wecker klingelt, bis zum Sonnenaufgang sind es noch eineinhalb Stunden, außerdem regnet es! Und da soll man aufstehen? Nein danke. Lieber nach dem Snooze-Knopf tasten, umdrehen, weiterschlummern. Diese Prozedur wiederholt sich über einen Zeitraum von 48 Minuten, bis wir verzweifelt feststellen, dass der Büroalltag in 34 Minuten beginnt und wir noch immer mit nicht viel mehr als einer Bettdecke bekleidet sind.

Diee Sorte Mensch, die sich morgens fürs Liegenbleiben entscheidet, ähnelt in dieser Eigenschaft der Fledermaus. Die Fledermaus schläft 20 Stunden am Tag – anders als der Elefant, der maximal 4 Stunden ruht. Das könnte daran liegen, dass er zumeist in Afrika wohnt. Aus Afrika kommen schließlich auch die erfolgreichsten Leichtathleten, die morgens um 7 Uhr bestimmt nicht faul im Bett herumliegen. Wer weiß, vielleicht gehen auch Elefanten in der Früh gerne mal eine Runde joggen, anstatt weiter zu schlafen.

In Afrika hat man natürlich den entscheidenden Vorteil, dass es immer schön warm ist und morgens bereits die Sonne scheint, bevor der Wecker überhaupt geklingelt hat. Unter solchen Bedingungen könnte ich es ja schon beim Zubettgehen kaum erwarten, am nächsten Tag mit den Vögeln aufzustehen und erstmal eine Runde durch die Steppe zu heizen. Der deutsche Winter hat für derlei frühsportliche Aktivität dagegen wenig Anreize zu bieten. Gerade deshalb glauben sich Fledermaus-Menschen gegenüber Elefanten-Schläfern hierzulande ja auch im deutlichen Vorteil: wie können sich diese Verrückten, fragen sie, bloß selbst die Folter antun, im Stockfinstern und Nieselregen bei frostigen Außentemperaturen Sport zu treiben? VOR 10 UHR MORGENS?

Weil ich keine Fledermaus bin, dafür aber seit 1994 begeisterte Leichtathletin, zudem Berlin-untypisch frühaktiv und wahrscheinlich auch ein bisschen verrückt, bin ich neulich auf Heimatbesuch in Hamburg um 6 Uhr 30 aufgestanden und am herrlichen Elbufer, an dem es fast so aussieht wie im fitnessbesessenen New York, eine Runde laufen gegangen. Es war sehr früh und kalt und nass und windig, aber das war mir egal, denn allen Fledermäusen dieser Welt sei mal was gesagt: aufstehen ist viel besser als liegen bleiben. Wer liegen bleibt, wird nämlich auch nicht wacher. Wer sich überwindet und mit der Sonne aufsteht, selbst wenn sie nicht scheint, kommt vor dem langen Bürotag gleich mal in den einzigartigen Genuss einer vitalisierenden Laufrunde an der schönen blauen Frischluft. Im Winter draußen rennen macht wacher, durchbluteter, schlanker, siegessicherer und im Großen und Ganzen glücklicher.

Wer das für ein Gerücht hält, schaue sich sogleich obiges Video an, das mein guter Freund und talentierter Nachwuchsregisseur Johannes Bay von meiner morgendlichen Frühaktivität gedreht hat. Zum Anlass dieses ersten Auftritts als zitronengelber Motivationscoach habe ich mir ein wärmendes Premium-Laufoutfit von ASICS übergezogen. Während andere Sportartikelhersteller behäbige Großstadthipster mit bonbonfarbenen Schuhen ausstatten, werden bei ASICS Sportausrüstungen für echte Läufer gefertigt – eben solche, die auch bei Minusgraden rennen. Die bettdeckenwarme Leggins und kälteisolierende Laufjacke der aktuellen Winter-Running-Kollektion, in der ich hier so hochmotiviert herumhüpfe, stehen aber natürlich ebenso Leuten gut, die sich bisher nicht als echte Läufer bezeichnet hätten und morgens lieber im Bett gelegen haben.

Damit ist jetzt Schluss! Zur Überwindung des Schweinehunds ist neben dem perfekten Sportoutfit die Wahl einer malerischen Laufstrecke mit viel freiem Himmel für potenzielle Sonneneinstrahlung essentiell. In Hamburg kann ich die Große Hafenstraße empfehlen, in Berlin das Spreeufer, in New York die Williamsburg Bridge, in Grönland war ich noch nie, aber soll schön sein. Auch wichtig: ein guter Soundtrack, anzuhören hier. Das Ganze soll schließlich auch Spaß machen. Wie unser Bonusmaterial zeigt, habe ich mich bei Dauerlauf und Gymnastik jedenfalls ganz königlich amüsiert. Frühaufstehen kann so schön sein.

Film und Fotos von Johannes Bay. Outfit und Schuhe von ASICS.

– Teil 1 einer Kooperation mit ASICS