Ein Blick ins Archiv dieses Blogs offenbart auf erschreckende Weise, wie griesgrämig ich im letzten Jahr zu dieser Zeit drauf gewesen sein muss. Banalerweise gab es für die miese Stimmung damals gar keinen triftigen Grund, einzig und allein der Wetterumschwung bedeutete für mich anscheinend ein Erlebnis von dramatischem Verlust an Lebensfreude. „Wie überlebe ich den Winter – Teil 1“ schrieb ich da, als wäre die nördliche Hemisphere von einer Seuche heimgesucht worden, vor der man sich nur mit spezieller Ausrüstung hüten könne – ansonsten sei man dem Dahinsiechen der Menschheit gnadenlos ausgeliefert.
Den Wintereinbruch derart apokalyptisch darzustellen ist natürlich völlig übertrieben, muss aber wohl an meinen kulturellen Wurzeln liegen. Wir Libanesen und Halb-Libanesen neigen ja gerne zu Übertreibungen. Wenn der Bauch zwickt, glauben wir, es wäre Ebola. Wenn ich meiner Tante erzähle, mein bester Freund sei zu Besuch, dann erzählt die das sofort meiner Großtante, die es wiederum ihrem Schwager weitersagt, weshalb am Ende meine Cousine glaubt, dass ich im nächsten Jahr heiraten werde. Und wenn irgendwo in den Bergen oberhalb von Beirut Mitte Januar ein bisschen Schnee fällt, dann ruft gleich mein Großvater an und berichtet, der Wetterdienst habe ob der gigantischen Schneeberge von mindestens 5 Metern Höhe akute Lawinengefahr ausgerufen. „Ich konnte das Haus nicht verlassen“, erzählte er mir einmal. „Die ganze Straße war eingeschneit.“ Tatsächlich waren es nur drei Zentimeter weißer Flocken, aber die unverfälschte Wahrheit taugt ja selten für eine gute Geschichte.
In diesem Jahr habe ich entschieden, dass ich den Winter nicht so ernst nehmen will. Zwar werde ich wohl ganz sicher niemals zu den Leuten gehören, die Tee und Wollpantoffeln Zitronenlimonade und Luftmatratze vorziehen, aber mit der richtigen Einstellung und Ausstattung lässt sich die kalte Jahreszeit durchaus auch ganz hervorragend aushalten.
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Ganz wichtig dabei: ein guter Mantel. In puncto Kleidung ist der Winter dem Sommer nämlich wirklich überlegen – während bei großer Hitze kein Mensch klar genug denken kann, um ein wettertaugliches und zugleich ausgefallenes Outfit zusammenzustellen, kann man bei kalten Temperaturen endlich wieder richtig angezogen aussehen. Dieses schöne Exemplar der New Yorker Marke Tibi hält nicht nur dem eisigen Wind stand, der einem hier am Hudson Pier um die Nase pfeift; er erinnert dank kornblumenfarbener Farbgebung auch an jene heiteren Sommertage im August, an denen die Luft warm und das Leben süß war…Warum ich nicht früher darauf gekommen bin, mir einen Wintermantel in der Farbe des Sommerhimmels zuzulegen, bleibt unerklärlich.