Vogue März 2011
Out of Work – Hosenanzüge in Freizeitlaune titelt die aktuelle Ausgabe der deutschen Vogue auf Seite 92 und ich muss sagen, das ist doch mal was. Ein ungewöhnlicher Trend in Zeiten der Multi-Kulti-Outfits, wo modebegeisterte Damen Midiröcke zu Ska-Schuhen, Badelatschen zum Abendkleid und wildgemusterte Hemden zu gepunkteten Röcken tragen. Alle Welt will möglichst chaotisch und rein zufällig gekleidet herumlaufen. Perfekt aufeinander abgestimmt, farblich passend – so etwas gibt es heute nicht mehr. Es regiert der Querfeldein-Look. Herrlich, diese Vielfalt.
Ein Gegenentwurf für den Freizeitlook kann aber auch mal nicht schaden. Back to the roots, sozusagen, und da kommt der Hosenanzugstrend ganz gelegen. Auch wenn die Damen auf dem Laufsteg in den perfekt abgestimmten Einheitslooks noch etwas steif ausschauen, so sehe ich diese Modeerscheinung als durchaus ausbaufähig. Wie angenehm aufgeräumt und humorvoll zugleich so ein Hosenanzug doch wirken kann, zudem außerordentlich elegant, beispielsweise in Kombination mit diesem tief ausgeschnittenen Oscar de la Renta – Badeanzug!
Stopp, an dieser Stelle wird klar – wir sind wieder beim Chaos-Look. Badeanzug zum Hosenanzug? Das ist ja wie Gummilatschen zum Abendkleid.
Anscheinend kommt man um den Querfeldeinlook einfach nicht drumherum. Aber was soll’s. So wird der Hosenanzug fit für die Straße.
Ich werde mir einen schönen, gut sitzenden Hosenanzug zulegen. Dazu trage ich dann Ska-Schuhe mit Leopardenprint, ein Achselshirt mit Ramones-Schriftzug und eine orangefarbene Sonnenbrille.
Was für ein herrliches Chaos!
