Kühlschrank zu voll

WOHIN MIT DEN EINKÄUFEN?

Photo via Man Repeller

Einkaufen ist schön, vor allem, wenn man hungrig ist. Da vergisst man schnell, was man zuhause noch so alles im Kühlschrank hat. Kauft ein Kilo Aprikosen mehr, weil die einen so „angelacht“ haben. Wie wäre es mal mit was Exotischem? Oliven, Ricotta, einen Gruyère; frische Himbeeren, weil Samstag ist. 20 Kirschtomaten, von denen kann ja keiner genug bekommen. Vier Becher Joghurt auf Vorrat, der hält sich. Und vielleicht mal was ganz Ausgefallenes wie Garnelen? YOLO. Dann kommt man mit drei Einkaufstüten zuhause an, öffnet die Kühlschranktür, eine Paprika fällt heraus. Der Kühlschrank ist zu voll. Wohin jetzt bloß mit den Einkäufen?

Wenn die Gier größer ist als der Kühlschrank, stößt der First-World-Bürger an die Grenzen seiner Konsumleidenschaft. Eben stand er noch gedankenverloren in der Gemüseabteilung und warf mitten im November grünen Spargel und Heidelbeeren in den Einkaufskorb. Ich hab’s ja! lachte er zufrieden, reichte der Kassiererin lässig die Kreditkarte und verdrängte dabei den Gedanken daran, dass zuhause noch ein halbes Kilo Spargel im Gemüsefach schlummerte. Der Mensch hat mehr als genug und will doch mehr. Ist diese Gier ein Symptom seines berechtigten Überlebensdrangs („Es könnten schlechte Zeiten kommen“)? Oder schlichtweg ein Geburtsfehler?  Fest steht: Der übervolle Kühlschrank ist eine schöne Erinnerung daran, wie wenig wir uns seit Adam und Eva tatsächlich verändert haben.