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Bild: Deer Dana |
Neulich im Deutschkurs saß mir doch tatsächlich ein Mensch im T-Shirt mit folgender Aufschrift gegenüber: „Bin ich denn NUR von INKOMPETENZ umgeben?!“
Diese Phrase, aufgedruckt auf unschuldige hundertprozentige Baumwolle, gab den Auslöser für diesen Bericht. Anscheinend ist es dringend notwendig, das Thema T-Shirts wieder ins Gespräch zu bringen. Es ist offensichtlich, dass besagter Mensch sich für jenes Stück Stoff an sich herzlich wenig interessiert, es geht ihm erstens darum, irgendetwas anzuziehen, und zweitens um eine Aussage, die es gegenüber seiner Umwelt zu kommunizieren gilt. Diese lautet nicht etwa: „Bin ich denn NUR von INKOMPETENZ umgeben!?“, sondern „Leute, schaut her, ich bin ein origineller Typ, denn ich trage ein T-Shirt mit originellem Aufdruck“. Damit hätten wir den überhaupt interessantesten Aspekt des T-Shirts erfasst: die Aussage seines Aufdrucks muss nicht zwangsläufig mit der vom Träger gerne kommunizierten Aussage übereinstimmen. So gibt es zum Beispiel immer noch Leute, die mit einem Hard-Rock-Café-T-Shirt herumlaufen, obwohl sie niemals auch nur in die Nähe eines Hard-Rock-Cafés gekommen sind! Dementsprechend ist die Aussage, die sie tatsächlich vermitteln möchten, keineswegs: „Ich bin Fan des Hard-Rock-Cafés“, sondern:“Hey Leute, ist das nicht ein schickes Logo?“
So kompliziert kann Kleidung sein.
Fest steht jedenfalls, dass ich besagte T-Shirt-Aufschrift meines Schulkameraden absolut nicht originell fand, um nicht zu sagen: ich fand sie höchst dämlich. Ohnehin ist beim T-Shirt der Grad zwischen cool und nervig gefährlich schmal. Kürzlich entdeckte ich im Onlinestore von TOPMAN ein herrliches Stück, auf dem ein Hund mit pinkfarbener Perücke und die darunter stehende Phrase „Hair of the dog“ zu sehen waren. So etwas gefällt mir ausgesprochen gut, wohingegen das „I’m jealous of me too“-Modell meiner Ansicht nach schon wieder hochgradig unnötig ist. Wir lernen also: T-Shirt ist nicht gleich T-Shirt. Und: da das T-Shirt schon seit Jahrzehnten so unglaublich populär ist, ist logischerweise die Auswahl jener Aufdrucke, die es noch nicht gegeben hat, die also wirklich innovativ wären, limitiert.
In Anbetracht der Tatsache, dass heutzutage in der T-Shirt-Industrie demnach auch unglaublich viel Schrott produziert wird, kann man es meinem Schulkameraden einerseits nicht verdenken, dass er zufälligerweise das in meinen Augen komplett falsche Modell wählte.
Andererseits gibt es noch immer erstaunlich viele talentierte T-Shirt-Kreateure. Und es lohnt sich, den Blick auf deren Entwürfe zu werfen, denn ein wirklich interessantes T-Shirt am Leib ist oft die halbe Miete fürs Outfit – und vielleicht auch für die persönliche Stimmung. Wie drückt es Shopping-Junkie Rebecca Bloomwood aus Sophie Kinsellas Roman „Shopaholic“ beim Kofferpacken doch so treffend aus:
How am I supposed to predict which T-Shirts I’m going to want to wear? The whole point about T-Shirts is you choose them in the morning according to your mood, like crystals, or aromatherapy oils. Imagine if I woke up in the mood for my ‚Elvis is Groovy‘-T-Shirt and I didn’t have it with me?
Rebecca Bloomwood zählt mit ihrem krankhaften Modewahn zwar nicht unbedingt zu meinen liebsten Romanfiguren, aber in diesem Fall muss ich ihr zustimmen. Von guten T-Shirts (und das „Elvis-is-Groovy“-Objekt scheint mir eines von dieser Sorte zu sein) kann man nie genug haben. Deshalb habe ich mal die virtuelle Einkaufswelt nach besonders revolutionären Kurzarmhemden durchsucht und dabei interessante Entdeckungen gemacht.Viel Vergnügen beim T-Shirt-Shopping.
PS: Zur besseren Übersicht habe ich meine Auswahl nach Typen sortiert. Sollte ich eine Spezies dabei nicht bedacht haben, freue ich mich über weitere Anregungen!
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