Die Musikrubrik dieses Blogs trägt bekanntlich den Titel „Freitagstanz“, und das ist, wie mir längst klar wurde, natürlich völliger Murks. Denn warum sollte nicht auch anderen Tagen getanzt werden? Montags zur Mittagspause im Büro zum Beispiel, am Dienstagmorgen im Bad beim Haarewaschen, Mittwochabends auf dem Heimweg, oder Donnerstag, Freitag, Samstag, Sonntag, wann immer meine Ohren nach dynamischen Beats oder melancholischen Klängen verlangen. Deshalb ist der Freitagstanz eine dumme Idee gewesen. Das Ganze nennt sich ab heute ungeschminkt-minimalistisch Musikrubrik, und meine aktuellen Empfehlungen wird es außerdem immer dann zu lesen geben, wenn ich gerade Lust aufs Abzappeln habe. Jetzt zum Beispiel. Ich sitze an meinem ersten Praktikumstag in einer schicken Hamburger Werbeagentur und höre, während ich mir schlaue Werbetexte ausdenke, elektrisierende Sounds von ziemlich lässigen Musikkünstlern. Die da wären:
LEZGO von Justin Martin & Ardalan. Dazu bin ich irgendwann mal im Baalsaal durch die Nacht getanzt, anschließend hatte ich einen vierundzwanzigstündigen Ohrwurm und trällerte sehr zum Leidwesen meines sozialen Umfelds lauthals ohne Unterlass laumalaumalaulaumalaumalaumalaumalau-lau-lau-lau-lau-lau-laumalau, bis es mir irgendwann selbst auf die Nerven ging. Dieses Lied ist purer Swag.
New Lands von Justice, und zwar explizit die A-Trak-Variante. Was auch immer A-Trak remixt, landet unter sofortiger Wirkung in meiner Mediathek. Der Kanadier heißt mit bürgerlichem Namen Alain Macklovitch und kaufte sich, laut Wikipedia, mit 13 Jahren seine ersten Turntables. Die lange Erfahrung im Musikbusiness hört man eindeutig – diese Variante von New Lands ist jedenfalls mein neuer Lieblingssound für athletisches Lauftraining und sowohl private als auch publike Tanzeinheiten.
Woods von Bon Iver. Dazu kann man zwar absolut nicht tanzen, dafür aber umso besser tiefenerholsam meditieren. Bon Iver ist der Meister des vielschichtigen A-Cappella-Singsangs und mit seinen ungewöhnlichen Liedern das, was man in meinen Augen wohl einen „wahren“ Musikkünstler nennen darf.